Abitur vor 60 Jahre in Kreuzburg zu Großkrotzenburg am Main
Es war einmal am 5. Februar und das war genau vor 60 Jahr. Man schrieb 1964, das Jahr des Herrn; daran erinnere ich mich gut und gern. Da machten 13 Knappen nur in der Kreuzburg Abitur. Vor dem großen Prüfungsausschuss war es fast jedem ein echtes Muss. Zufrieden war'n nicht all mit dem Ergebnis dazumal. Doch sie hatten Gott sei Jubel überstanden froh den Abitrubel. Jetzt ging’s im Leben weiter und man bestieg die Karriereleiter: Weiße Väter wurden doch nicht all', nur 6 gingen in den Trierer Philosophensaal. Einer ging zur Bundeswehr, wurde Major mit sehr viel Ehr', doch er starb 1987 ganz flott dahingerafft vom Sekundentod. Einer begann in Trier bei den Missionare', verbrachte dort die vielen Jahre, wurde Weißer Vater und ging nach Afrika. Heute liegt er begraben endgültig da. Einer studierte gut Chemie und wurde Doktor irgendwie. Er lebte einst in Köln am Rhein mit Frau und drei lieben Töchterlein. Einer verließ dann Trier ohne Zorn und studierte Theologie in Paderborn, wurde Pfarrer in Westfalens Landen; wandt' sich ab von seinen Kameradschaftsbanden. Einer ging zu Staates Kasse und sorgte für des Geldes Masse; fürs Finanzamt hat er geschafft, der Tod hat ihn 2022 hingerafft. Einer hat die Weißen Väter bald verlassen und wurde Lehrer ganz gelassen. Fand dazu en Weib, ganz lieb, das ihm seither zur Seite blieb. Einer, der beste in Griechisch und Latein wollte somit später Lehrer sein, ging sodann doch zur Polizei. Heut ist er tot, sein Leben ist vorbei. |
Einer kam von Mosels Landen und wurde Lehrer ohne Banden. Er stiegt die Karriereleiter hoch und wurde letztlich Schulleiter noch. Einer wurde Lehrer auch ganz bieder und setzte sich bei Freiburg nieder. Dort lebt er mit Frau und Kinderschar und ist glücklich und zufrieden immerdar. Einer kommt von einer Familie mit viel Missionaren, Brüder und Schwestern sind nach Afrika gefahren. Er lebt heute im Haus für der Weißen Väter Alten Und tut dort als Superior schalten und walten. Einer studiert zuerst in Trier und in Londons Hallen, tat aber dann nach Frankfurt wallen, wurde Pfarrer für die Diözese dort, wechselte dann nach Mainz und promovierte an dem Ort. Einer war in Trier kurze Zeit, macht sich dann rasch bereit und wurde Lehrer unbenommen, ist aber schnell in den Himmel naufgekommen. Einer wurde Lehrer bei den Schwaben; die sind froh, dass sie ihn haben. Er liebt die Frau und auch den Sport und reist ganz gern von Ort zu Ort. Das ist das Leben der 13 Knaben, die seit 1964 das Abi in der Tasche haben. Sechs sind nun in des Himmels Höhen, und sieben noch auf dieser Erde stehen. Hört her, die meisten Lehrer waren und lebten froh die ganzen Jahren. Offenbar lädt das Klepfersein zum Lehrberuf ganz viele ein. Schaut nach vorn mit klarem Blick, geht stracks voran und nicht zurück und verliert die Hoffnung nicht, die gibt Euch Kraft und Zuversicht. Und 2034 hier in diesem Erdental, dann jährt es sich zum 70. Mal das Abitur, das wir haben einst gewebt. Wir wissen nicht, wer das dann noch erlebt. |