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Der Grießbrei

Das Abendessen am Samstagabend war für mich immer der Alptraum der Woche. Es gab nämlich abwechselnd Grießbrei oder Reisbrei häufig in der wundersamen Kombination mit Rhabarbermus. Schon beim Anblick dieser Köstlichkeiten drehte sich mir der Magen um. Damit jedoch nicht genug. Ein Pater ging immer durch die Reihen und sorgte dafür, dass die Jungs auch genügend auf dem Tel-ler hatten und wehe er entdeckte einen jungfräulichen Teller. Da wurde dann schon mal kräftig draufgeschaufelt. Was der gute Pater in der Regel nicht mitkriegte, war jedoch die ungemeine Solidarität in unserer Klasse. Kaum hatte er uns den Rücken zugekehrt, hatten Dixies Teller und meiner die Position gewechselt und ich konnte wieder befreit aufatmen.

Was die Abneigung gegen Grieß- und Reisbrei angeht, hatte ich bei den Patres, so meine ich jedenfalls, einen Seelenverwandten. P. Bumiller wurde am Samstagabend nie beim Essen gesichtet. Der Mann hatte Geschmack!

Alfred Epple (Freddy), der seit damals nie wieder einen Brei jeglicher Couleur angerührt hat und dessen Frau weiß, dass das Auftischen eines solchen Gerichtes ein Scheidungsgrund wäre.

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