Es gibt kein Bier auf Hawaii

Die täglichen Morgenmessen waren bis auf eine wöchentliche „stille Messe“ immer musikalisch umrahmt, wobei seinerzeit neben dem Freiburger „Magnifikat“ das „Trierer Gesangbuch“ sehr beliebt war. Cheforganist war Ulrich Birringer, der sich diese Aufgabe aber mit anderen Mitschülern teilte.

So auch mit Berthold Schupp, einem langen, schlaksigen Mitschüler aus dem Bodenseeraum, der sich durch seine Wortkargheit und stoische Ruhe auszeichnete. Eines Tages überraschte er uns alle, als er zwischen Gabenbereitung und dem Sanctus als Zwischenspiel - sakral getragen - den Schlager „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ intonierte. Offenbar hatte er mit einem Mitschüler gewettet, dass er sich getraue, dieses weltliche Intermezzo zu wagen. Den anwesenden Patres muss die plötzliche allgemeine Heiterkeit während der Morgenmesse etwas seltsam vorgekommen sein. Zumindest bei uns sind diese Einlagen so gut angekommen, dass sich Berthold von da an gelegentlich an weiteren aktuellen Schlagern versucht hat.

Fidel Mathias Fischer
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