Der fliegende Chorherr Caspar Mohr alias Wilfried Buck
Es ist immer wieder spannend, zu sehen, was die ehemaligen Missionsschüler machen, wenn sie mal aus
dem Berufsleben ausgeschieden sind. Eine besonders interessante Aufgabe hat sich Wilfried Buck aus
Bad Schussenried ausgesucht. Er macht Führungen durch das Bad Schussenrieder Kloster und zwar in der
Person des Paters Caspar Mohr, eines Prämonstratenserchorherrn des 16./17. Jahrhunderts, der wohl
als großes, wenn auch etwas verrücktes Genie gegolten hat.
Ich hatte lange auf die Gelegenheit gewartet, aber jetzt war sie da: Hajo Stenger schickte mir die
Zeitungsnachricht, dass am darauffolgenden Sonntag eine Führung stattfindet.
Bevor es losging, stellte sich Wilfried Buck den interessierten Zuhörern vor und erklärte, wie er
dazukam, in die Rolle des Chorherren Caspar Mohr zu schlüpfen und Führungen durch das Kloster zu
machen. Das Interesse der kleinen Gruppe war bald geweckt, nicht zuletzt wegen des Humors und der
Einbeziehung der Besucher - natürlich im oberschwäbischen Heimatdialekt von P. Mohr und Wilfried
Buck.
Die Führung war kurzweilig und kompetent und die Begeisterung, mit der der "Chorherr" die Geschichte
seines Klosters und seiner Flugversuche schilderte übertrug sich auf die Besuchergruppe.
Da Wilfried mich kannte, hatte ich auch die Ehre, das Fluggerät des Pater Mohr persönlich anzulegen
und zu testen. Ich hatte dabei auch keinen größeren Erfolg als Pater Mohr dazumals, aber die
Besucher hat es gefreut.
Nach der Führung habe ich mich mit Wilfried noch eine Weile unterhalten und er hat mir erzählt,
wieviel Freude und Befriedigung ihm seine Führungen bereiten.