Scotch

Ich war in der Zeit von Frühjahr 1962 bis November 1965 Missionsschüler. Auch wenn ich nicht nur schöne Erinnerungen an Haigerloch habe, war es eine Zeit, die mich doch für mein späteres Leben stark geprägt hat. Außerdem kommen mir immer wieder Erinnerungen, die ich auch gerne meinen Söhnen und Enkeln weiter erzähle.

Eine Zeit lang war der stark sehbehinderte Peter Edele, allgemein „Scotch“ genannt, als Hausgehilfe im Missionshaus beschäftigt. Ihm wurde nachgesagt, dass er gelegentliche „Sünden“ einzelner „Klepfer“ dem Superior melde. Er war darum entsprechend beliebt und deshalb auch gelegentlich Zielscheibe von Streichen. Sein Hauptbetätigungsfeld war der Garten und die Landwirtschaft. In den Sommermonaten wurden die Gemüsefelder mit Rasensprengern bewässert. Diese Rasensprenger wurden durch den Wasserdruck immer ein kleines Stückchen im Kreis bewegt und gaben dem-entsprechend Geräusche von sich. Einige von uns kamen auf die Idee, den Zuleitungsschlauch abzuknicken und so die Wasserzufuhr zu unterbrechen. Scotch, der in der Nähe Unkraut jätete oder sonst eine Gartenarbeit verrichtete, konnte es zwar nicht sehen, aber hörte jetzt, dass mit dem Sprenger irgendetwas nicht stimmte. Also ging er zu ihm, um den Grund der Störung zu erkunden. Als er in unmittelbarer Nähe des Sprühkopfes war stellten die Scherzbolde die Wasserzufuhr wieder her und verhalfen Scotch zu einer unfreiwilligen Dusche. Wenn ich mich richtig erinnere konnte nie geklärt werden, wer die Übeltäter waren.

Fidel Fischer

Zurük zu Erinnerungen