Wagenschmiere

Eine weitere Besonderheit des Missionshauses waren die rings ums Haus reichlich vorhandenen Holunderbüsche. Im Herbst, meist so anfangs Oktober, mussten die „unteren“ Klassen (Sexta, Quinta) die reifen Holunderbeeren ernten und dann in der „Handarbeit“ von den Dolden trennen. Manche Hose wurde ruiniert, indem man seinem Nebenmann beim Setzen eine Dolde mit überreifen Holunderbeeren unterschob. Aus den Holunderbeeren wurde dann von der Küchenmannschaft eine Konfitüre hergestellt, die es fast das ganze Jahr, insbesondere mit Trockenbrot (also ohne Margarineunterlage) zum nachmittäglichen „Malz-Kaffee“ gab. Wegen der an Schmierfett erinnernden Konsistenz denke ich heute nur noch mit Schaudern an die sogenannte „Wagenschmiere“.

Fidel Fischer

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