Aus der Chronik der Weißen Väter 1906

TRIER SEMINAR

CT 134
Januar 1907
Seiten 34 - 36

Sommer 1906

Trier (Textauszug)
[...] Da es Ferienzeit ist, leert sich das Haus allmählich; Die Seminaristen beginnen mit dem Exodus, einige von ihnen müssen noch warten, bis die Militärbehörden ihr Schicksal geklärt haben: Alle sind in Reserve gestellt, und mit erleichtertem Herzen können sie jetzt die Freuden der Ruhe schmecken. Kurz darauf besuchten die Schüler der apostolischen Schule wieder ihre Familien. Wie jedes Jahr fand anlässlich des katholischen Kongresses das Treffen der Vorgesetzten der in Deutschland gegründeten Missionsgesellschaften statt. Seit einiger Zeit ist die Rede davon, eine Vereinigung zu gründen, die der der Verbreitung des Glaubens ähnelt, aber nur deutsch ist. Pater Froberger, der Anweisungen von Msgr. Korum, Bischof von Trier, und Canonikus Hespers von Köln erhielt, überzeugte schließlich alle davon, dass eine solche Spaltung bedauerlich sein würde. Alles wird wie in der Vergangenheit bleiben, und in dieser Angelegenheit werden wir uns in Zukunft dem Urteil des Episkopats unterwerfen. …. . Um 10 Uhr Feuerwerk an der Porta Nigra. Bischof Korum, Kardinal Fischer von Köln und neun weitere Prälaten, die zum Fest gekommen waren, nahmen daran teil. Am nächsten Tag, dem 25. Jahrestag der Gründung, fand die kirchliche Zeremonie statt. R. P. Froberger und P. Donders hatten ihren Platz als Vertreter unseres Ordens eingenommen. …. Einige unserer Seminaristen sahen nur noch die Vorbereitungen für die Jubiläumsfestlichkeiten, aber sie verzichteten bereitwillig an der Teilnahme. Sie verließen die Stadt Trier in ein anderes Land: Das Noviziat wird sie empfangen. Aber bald kommen andere, um die Lücken zu füllen und daran zu arbeiten, das Wissen und die Tugenden eines Priesters und Apostels zu erwerben.

Quellen: Band Nr. 134, Seiten 34 - 36, der „Chronique de la Société des Missionares

D‘Afrique (Pères Blancs)“

Übersetzung: Dr. Wolfgang Völker, Lengerich/Westf.

Abbildung: Ansichtskarte der Missionsgesellschaft der WV, Trier


HAIGERLOCH (Apostolische Schule)
CT 134
Januar 1907
Seiten 38 - 39

Sommer 1906

Marienthal Bevor die Kinder in die Ferien fahren, erwarten wir die Feier von R. Fr. Superior. In Abwesenheit seines Stellvertreters nehmen nur Dr. Rösch, der Doyan und der Bürgermeister der Stadt am Abendessen teil. Diesmal fügt der Bürgermeister seinen Toast dem des Doyans hinzu. Er lobt den großen Fortschritt des Hauses und spricht von der Wertschätzung, die es auch unter Bürgern anderer Glaubensrichtungen, Protestanten und Juden, genießt. (Nebenbei sei angemerkt, dass manchmal sogar kleine Juden herbei rennen, um den Vätern ihre Hände zu geben, genau wie kleine Christen, und sagen: «Gelobt sei Jesus Christus.».
Die Größen der Stadt, so der Sprecher weiter, haben unsere Kinder beim Spielen beobachtet und beschlossen, auf dem Marktplatz einen Spielplatz einzurichten, auf dem Jugendliche aus Haigerloch und Umgebung sonntags herumtollen können. Wie unsere Patres, für die das Spielen der Kinder wichtig ist, werden der Bezirkspräfekt und der Bürgermeister die Aktion unterstützen. Es soll nicht so sehr junge Menschen von ihren frühen intellektuellen Bemühungen abhalten, sondern sie viel mehr sie von weniger erbaulichen Vergnügungen fernhalten. R. P. Superior antwortete auf die beiden Toasts. Wir haben unerwartet "Besuch" vom Generalinspektor der Schulen der Rheinprovinzen und Hohenzollern, Herrn Buschmann, sowie von Inspektor Kopp aus Sigmaringen erhalten. Sobald sie aus dem Auto steigen, besuchen sie die Klassen ohne Vorkehrungen, um die Lehrer beim Unterricht zu bewerten. Sie gehen zufrieden davon mit den Ergebnissen, die wir mit unseren Schülern erreicht haben. 29. Juli. Feierliches Fest der heiligen Anna, verschoben vom 26. Juli. Der Prediger des Tages ist Pater White, der Zelebrant und seine Messdiener sind White Fathers (aus England?). Diese Pilger, die aus Nah und Fern zu uns kamen, hatten anscheinend eine ganz besonders sensible Hingabe.
August. 1. - Abreise unserer Kinder in die Ferien. Wir haben einen starken Jahrgang daraus gemacht. Ein gutes halbes Dutzend von ihnen schafft es aber nicht. Wir mussten uns auch von den Vätern Hörner und Brown verabschieden, die nach Marienthal berufen wurden.
September. 18. - Rückkehr der Kinder, Anzahl: 60. Gleichzeitig erhalten wir Besuch vom R. P. Provinzial, der die Lehrprogramme und - bestimmungen erstellt.
Die Lehrkörper wird durch die Ankunft der Väter Majerus und Baurmann vervollständigt, die aus Karthago zu uns kommen. Wir haben die Tagebücher von den anderen Häusern in Europa nicht erhalten.

Quellen:b> Band Nr. 134, Seiten 38 - 39, der „Chronique de la Société des Missionares
D‘Afrique (Pères Blancs)“
Übersetzung: Dr. Wolfgang Völker, Lengerich/Westf.
Abbildung: Ansichtskarte mit Blick auf das Missionshaus Marienthal /
Luxemburg, Urheber unbekannt, s.a. „Geburtsstunden – 150 Jahre Weiße Väter“, Joe Eberle und Alois Schmid (Hrsg.), parzellers, 2017

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