Bilder von Alexander Schulz



Dazu schreibt Alex Schulz:

Das Foto [drittes Bild, zeigt] meine Klasse, die damalige Sexta. Auch erinnere ich mich an das Liedchen in Kisuaheli, das folgendermaßen begann: "Umekuja Padri wet ..." und zum Abendessen nach der Melodie "Kein schöner Land zu dieser Zeit" gesungen wurde. Einstudiert hatte es uns Sextaner P. Stengel.

Das zweite Gruppenfoto mit P. Stengel stammt von 1954, und ist das Abschiedsbild der Untertertia, die anschließend aufgeteilt wurde. Ein Teil der Klasse ging für ein Jahr nach Zaitzkofen auf die Obertertia, der andere Teil direkt nach Großkrotzenburg in die O-III.

Zum Schluss [...] eine amüsante Anekdote: Zum Ende des U-III-Schuljahres im Jahre 1954 packte mich, ich weiß nicht mehr warum, der sportliche Ehrgeiz und es gelang mir der Sprung übers Pferd. Einmal aber - und es war mein letzter Pferdsprung überhaupt - sprang ich zu weit und landetete recht unsaft auf der kratzenden Sisalmatte hinter dem Pferd. In der großen Pause sah P. Bumiller, der gerade "Woche" hatte, mein blaues linkes Auge, und sofort erwachte sein "professionelles" Interesse an mir, und er fragte, ob ich mit dem Teufel gekämpft hätte.
Dokumentiert ist dieses "Veilchen"-Auge auf dem Abschiedsfoto mit Peter Stengel.

Zum Besuch des Generaloberen Durrieu in Haigerloch im Jahre 1953, [...] sangen wir Quartaner zum Abendessen des Lied von William Lemit "Une fleur au chapeau, à la bouche une chanson", Das unser Französischlehrer P. Mühlbeyer mit uns einstudiert hatte.

Ferner erinnere ich mich, dass von da an auf Anregung des Generaloberen zu den Mahlzeiten Wasser in Tonkrügen auf die Tische gestellt wurde, was vorher nicht Usus gewesen war.

Im Übrigen denke ich häufig an die Haigerlocher Zeit zurück, in der ich eines für die Zukunft gelernt hatte, nämlich niemals aufzugeben


Hajo Stenger schreibt ergänzend dazu:

[...] wie auf den Fotos gezeigt, war es noch Ende der 50er Jahre, als wir nach Haigerloch kamen: die korrekten Haarschnitte, die Anzüge, die karierten Westen...und mitten drin der Pater, als der gute Geist und Vater seiner Schüler. Und dann ist da noch P. Georg Eisele zu sehen in einer für ihn wohl typischen Geste. Das Sexta-Bild zeigt die Knäblein, die Missionszöglinge, wie ich sei auch noch selbst erlebt habe: kurze Hose, Kniestrümpfe, sauber gescheitelt. Der Schüler vorn rechts hat eine überdimensionale Lederhose an. Die Lederhosen waren damals nicht so gern gesehen. Bedingt durch das etwas star gewordene Leder standen die Hosenbeinöffnungen weit von den Beinen ab; fiel dann ein Schüler hin, oder kletterte er irgendwie nach oben, bestand die Gefahr, dass man durch die weiten Hosenöffnungen einen unkeuschen Blick erheischen konnte. Dies wurde zur damaligen Zeit meist als schwere Sünde angesehen und brachte ggf. Gewissensbisse oder sogar die Notwendigkeit einer Beichte mit sich.

Den Schüler Axel Schulz habe ich 1956 zwar nicht nicht mehr kennengelernt, aber was er schreibt, passt noch auf die Zeit nach 1956. Besonders gelungen finde ich, dass er [...] nicht nur die Fotos zugeschickt hat, sondern dass er die Bilder auch entsprechend kommentiert hat. Dadurch werden sei zu lebendigen Zeitzeugen und lassen umso lebhafter die Heigerlocher Zeit wach werden.

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