Fundstück mit besonderer Erinnerung
Kürzlich habe ich mein Deutschheft von 1956 wiedergefunden, siehe „Fundstücke mit
besonderer Erinnerung“. Heute ist mein damaliges Lateinheft in einer alten, verstaubten
Kiste aufgetaucht. Na ja, wird da einer sagen, das ist doch nichts Besonderes. In diesem Fall
schon, denn erstens habe ich mit diesem Heft mein erstes Schulheft ordentlich und sauber
geführt und zweitens enthält es die Korrekturen unseres damals hoch geschätzten und
geliebten Lateinlehrers P. Georg Eisele, der während unserer ersten Sommerferien in
Haigerloch im Alter von 50 Jahren verstorben ist, siehe „In Memoriam“ . Als kurze
Impression mögen die ersten drei Seiten ausreichen.

Abb. 1: Der schwarze Heftumschlag war damals Standard. Einige wurden gleich in die Klasse Quinta eingeschult, weil sie eine entsprechende Vorbildung hatten, in meinem Fall: 3 Jahre Realschule.

Abb. 2: Damals war ich ganz plötzlich nach Haigerloch gekommen: Kurz vor Ostern war P. Adolf Eisele bei uns zuhause in Frankfurt erschienen und am Montag nach dem Weißen Sonntag, 8. April 1956 bestieg ich im Frankfurter Hauptbahnhof mit 3 anderen Missionsschülern den Zug nach Haigerloch über Stuttgart, Tübingen, Horb und Eyach. siehe: (Mein Gang nach Haigerloch) Und am Samstag in der Ankunftswoche habe ich meine ersten Lateinaufgaben während der gemeinsamen Studienzeit sub silentio gemacht.
Abb. 3: Man beachte die Inhalte der Texte, hier geht es um das bäuerliche Leben auf dem Land; da ist von Bauern und Mägden die Rede. Das war für mich als Stadtkind alles neu und ein ganz andere Welt. Vielleicht ist da bei mir eine gewisse Landromantik geweckt worden, aber auch ein Stück Hierarchie.
Abb. 4: Meine zweite Woche in Haigerloch führt zu einem ersten für mich ganz großen Erfolg, denn ich bekam die Note 1, wie man sehen kann. Von einer solchen Note hatte ich in meiner davorliegenden Schulzeit nur träumen können.
Warum habe ich wohl diese Dokumente aus dem Beginn meiner Haigerlocher Zeit aufbewahrt? „Nostalgie?“ „Messiehaftigkeit?“ Nein, Haierloch war der Beginn eines neuen, entscheidenden Lebensabschnittes, der maßgeblich für mein ganzes Leben wurde. Und die Erlebnisse am Schnittpunkt zu dieser Zeitwende sind bleibend und sollten das auch zeitlebens sein.
Stadecken, den 4. Mai 2024
Hajo Stenger
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Abb. 1: Der schwarze Heftumschlag war damals Standard. Einige wurden gleich in die Klasse Quinta eingeschult, weil sie eine entsprechende Vorbildung hatten, in meinem Fall: 3 Jahre Realschule.

Abb. 2: Damals war ich ganz plötzlich nach Haigerloch gekommen: Kurz vor Ostern war P. Adolf Eisele bei uns zuhause in Frankfurt erschienen und am Montag nach dem Weißen Sonntag, 8. April 1956 bestieg ich im Frankfurter Hauptbahnhof mit 3 anderen Missionsschülern den Zug nach Haigerloch über Stuttgart, Tübingen, Horb und Eyach. siehe: (Mein Gang nach Haigerloch) Und am Samstag in der Ankunftswoche habe ich meine ersten Lateinaufgaben während der gemeinsamen Studienzeit sub silentio gemacht.

Abb. 3: Man beachte die Inhalte der Texte, hier geht es um das bäuerliche Leben auf dem Land; da ist von Bauern und Mägden die Rede. Das war für mich als Stadtkind alles neu und ein ganz andere Welt. Vielleicht ist da bei mir eine gewisse Landromantik geweckt worden, aber auch ein Stück Hierarchie.

Abb. 4: Meine zweite Woche in Haigerloch führt zu einem ersten für mich ganz großen Erfolg, denn ich bekam die Note 1, wie man sehen kann. Von einer solchen Note hatte ich in meiner davorliegenden Schulzeit nur träumen können.
Warum habe ich wohl diese Dokumente aus dem Beginn meiner Haigerlocher Zeit aufbewahrt? „Nostalgie?“ „Messiehaftigkeit?“ Nein, Haierloch war der Beginn eines neuen, entscheidenden Lebensabschnittes, der maßgeblich für mein ganzes Leben wurde. Und die Erlebnisse am Schnittpunkt zu dieser Zeitwende sind bleibend und sollten das auch zeitlebens sein.
Stadecken, den 4. Mai 2024
Hajo Stenger