Mission braucht Reklame
Trotz aller moderner Kommunikation hat sich traditionelles Schrifttum ganz gut durch die
Moderne hindurch gehalten, wenngleich der Stellenwert für die jüngere Generation sicher
kontinuierlich sinken wird. Das gilt auch für das christliche Schrifttum. Und da denke ich
freilich auch die sogenannten Missions(zeit)schriften. Was die Weißen Väter angeht, hat es
1967 einen Umbruch gegeben: Seit 1894 war regelmäßig der AFRIKABOTE erschienen, der
in den 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts in die koninente überging. Diese Schrift wird
getragen von 24 Missionsorden und dem kirchlichen Hilfswerk missio in Aachen. Dazu gab es
immer wieder unterschiedliches Schrifttum, das die Missionsarbeit fördern sollte. So haben
die Weißen Väter DIN A 5-Hefte mit etwa 30 Seiten herausgebracht, die bei St. Elser in
Haigerloch gedruckt wurden. Beim Aufräumen habe ich zwei dieser Hefte gefunden.

Abb. 1 Diese Ausgabe I scheint etwa zwischen 1945 und 1948 erschienen zu sein.
In diesem Heft wird über das Missionswerk der Weißen Väter berichtet und einzelne Weiße Väter schreiben über ihre Tätigkeit in Afrika. Wir verbinden mit den Namen dieser Patres und Brüder kaum mehr konkrete Personen. In den Artikeln stand hinter den Genannten jeweils der Heimatort, so z.B. Br. Coelestin (aus Herolzhofen -Württemberg), P. Joh. Becker, Butzdorf- Mosel), P. Max Donders (Bocholt). Damit wurde der Bezug zur Heimat hergestellt. Die Überschriften deuteten den Inhalt an: Die Weißen Väter und ihr Missionswerk, Vom Propagandisten zum Missionar, Missionsleben ein Opferleben, Arbeit bis zur letzten Rast, Selbstlose Mitarbeiter am großen Werk usw. Ein langer Bericht über den verstorbenen Generaloberen der Weißen Väter Bischof Josephus Maria Birraux schildert sein Lebenswerk. Es heißt darin: Es war ein rührendes Zeichen seiner väterlichen Liebe, daß er den ersten Besuch, den er als Generaloberer der Gesellschaft machte, der deutschen Provinz der Weißen Väter schenkte. So durften wir ihn am 9. August in Haigerloch begrüßen… Ein langer Bericht beschreibt unterschiedliche Aktivitäten der Missionare an verschiedenen Standorten. Man ist höchst erstaunt über die große Zahl der Missionare: Die französische Provinz der Weißen Väter hat in Karthago ein zweites Noviziat eröffnet. Die Zahl der Novizen beträgt 178. Ein umfangreicher Abschnitt widmet sich Jesufu Gwasa, der erste Christliche König des Uhalandes. Die Weißen Väter sind heute unbestritten der größte der in Afrika missionierenden Gesellschaften. Es folgt der dringende Aufruf zu weiteren Missionaren, die sich in den Missionshäusern in Deutschland melden sollten. Und lapidar heißt es: Der Zentralgürtel Afrikas in der ganzen Breite des Kontinents wird in 20 Jahren katholisch sein, wenn die 12 – 16-jährigen von heute den Missionsweckruf hören. Es ist erstaunlich, mit welchem Optimismus die Weißen Väter nach dem Krieg an die Arbeit gegangen sind.

Abb. 2 Die Missionshäuser der Weißen Väter in Dtd. nach dem Krieg
Es soll für die Missionsarbeit begeistern. Das Grundmotiv großes Kreuz über einer Palme mit Strohhütte ist zu erkennen. Eine andere Hintergrundfarbe wurde gewählt. Das Heft ist wohl nach 1948 erschienen und wurde von P. Fried. Rauscher mit Sitz in Fryburg/Schweiz redigiert. Es ist nun mit zahlreichen Bildern aus der afrikanischen Mission ausgestattet. Ein vierseitiger Rundgang durch die deutschen Häuser der Weißen Väter beschließt das Heft. Das Heftchen kostet -.50 DM, ein für die damalige Zeit nicht gerade preisgünstige Schrift.

Abb. 3 Ein zweites Heft dieser Schriftreihe liegt mir noch vor.
Stadecken, den 1. Mai 2024
Hajo Stenger
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Abb. 1 Diese Ausgabe I scheint etwa zwischen 1945 und 1948 erschienen zu sein.
In diesem Heft wird über das Missionswerk der Weißen Väter berichtet und einzelne Weiße Väter schreiben über ihre Tätigkeit in Afrika. Wir verbinden mit den Namen dieser Patres und Brüder kaum mehr konkrete Personen. In den Artikeln stand hinter den Genannten jeweils der Heimatort, so z.B. Br. Coelestin (aus Herolzhofen -Württemberg), P. Joh. Becker, Butzdorf- Mosel), P. Max Donders (Bocholt). Damit wurde der Bezug zur Heimat hergestellt. Die Überschriften deuteten den Inhalt an: Die Weißen Väter und ihr Missionswerk, Vom Propagandisten zum Missionar, Missionsleben ein Opferleben, Arbeit bis zur letzten Rast, Selbstlose Mitarbeiter am großen Werk usw. Ein langer Bericht über den verstorbenen Generaloberen der Weißen Väter Bischof Josephus Maria Birraux schildert sein Lebenswerk. Es heißt darin: Es war ein rührendes Zeichen seiner väterlichen Liebe, daß er den ersten Besuch, den er als Generaloberer der Gesellschaft machte, der deutschen Provinz der Weißen Väter schenkte. So durften wir ihn am 9. August in Haigerloch begrüßen… Ein langer Bericht beschreibt unterschiedliche Aktivitäten der Missionare an verschiedenen Standorten. Man ist höchst erstaunt über die große Zahl der Missionare: Die französische Provinz der Weißen Väter hat in Karthago ein zweites Noviziat eröffnet. Die Zahl der Novizen beträgt 178. Ein umfangreicher Abschnitt widmet sich Jesufu Gwasa, der erste Christliche König des Uhalandes. Die Weißen Väter sind heute unbestritten der größte der in Afrika missionierenden Gesellschaften. Es folgt der dringende Aufruf zu weiteren Missionaren, die sich in den Missionshäusern in Deutschland melden sollten. Und lapidar heißt es: Der Zentralgürtel Afrikas in der ganzen Breite des Kontinents wird in 20 Jahren katholisch sein, wenn die 12 – 16-jährigen von heute den Missionsweckruf hören. Es ist erstaunlich, mit welchem Optimismus die Weißen Väter nach dem Krieg an die Arbeit gegangen sind.

Abb. 2 Die Missionshäuser der Weißen Väter in Dtd. nach dem Krieg
Es soll für die Missionsarbeit begeistern. Das Grundmotiv großes Kreuz über einer Palme mit Strohhütte ist zu erkennen. Eine andere Hintergrundfarbe wurde gewählt. Das Heft ist wohl nach 1948 erschienen und wurde von P. Fried. Rauscher mit Sitz in Fryburg/Schweiz redigiert. Es ist nun mit zahlreichen Bildern aus der afrikanischen Mission ausgestattet. Ein vierseitiger Rundgang durch die deutschen Häuser der Weißen Väter beschließt das Heft. Das Heftchen kostet -.50 DM, ein für die damalige Zeit nicht gerade preisgünstige Schrift.

Abb. 3 Ein zweites Heft dieser Schriftreihe liegt mir noch vor.
Hajo Stenger