P. Werner Wanzura (1942 - 2025)
Mit den folgenden Worten beginnt der „in memoriam-Bericht“ über P. Hubert Bonke:
„Wir nannten uns in Trier das TRIO: Hubert Bonke, Werner Wanzura, genannt Tango, und Hajo Stenger. Was uns zusammengeführt hat, vermag ich heute nicht mehr zu sagen. Bereits 5 Jahr zuvor hatten wir uns in der Kreuzburg kennen gelernt. Werner war schon ein Jahr vorher von Haigerloch aus dorthin gekommen und Hubert hatte bei den Weißen Vätern in Rietberg die Unterstufe durchlaufen. Ich meinerseits war ebenfalls kurz nach Ostern 1959 von Haigerloch nach Großkrotzenburg gewechselt. Ab UII war dann Werner auch in unserer Klasse. In der Kreuzburg haben uns eigentlich wenige Gemeinsamkeiten verbunden, allenfalls war es das damals recht intensiv betriebene Schachspiel, das zwei von den oben Genannten an einen Tisch gebracht hat. Hubert zeichnete sich bereits während dieser Zeit als besonders intensiver Raucher aus; Reval ohne Filter war seine Marke und so mancher Glimmstängel dampfte kontinuierlich über seine Lunge. Werner musste bereits nach UI ohne Abitur nach Trier zum Studium der Philosophie. Hier fand für ihn, wie auch für die von Langenfeld kommenden Spätberufenen ein propädeutisches Jahr statt, sodass er zum Sommersemester 1964 wieder zusammen mit den beiden anderen in einem Kurs in Trier war. Auf jeden Fall haben wir uns gut verstanden und nach dem Prinzip „semper tres“ einige gemeinsame Unternehmungen gestartet, so z.B. Spaziergänge, Lerngruppe u.a.m. An eine Aktion kann ich mich noch recht gut erinnern. Alle Studenten hatten ihre Zimmer im Dachgeschoss. Gegenseitige Zimmerbesuche waren eigentlich nicht gern gesehen. So haben wir drei über den Speicher Verbindungsdrähte verlegt, sodass wir praktisch über ein privates Telefon jederzeit miteinander kommunizieren konnten…“

Das Trio im Jahr 2002

Eine besondere Aktion war der Aufbau einer alten Orgel aus meiner Frankfurter Heimatgemeinde in einem Petite Seminaire in Bouvigny-Boyeffles bei Arras in Nord-Frankreich. Bei dieser Tätigkeit in den Semesterferien war das Trio federführend und das hat auch die drei fester zusammengeführt.
Werner auf einem Gruppenbild im Oktober 1964 in Trier
Bereits in den ersten Semesterferien im Sommer 1964 war ich zusammen mit Werner Betreuer einer Kinder- und Jugendgruppe in Koblenz. Die Erlebnisse dort haben zweifellos viele Gemeinsamkeiten aufkeimen lassen. Und von Trier aus sind wir immer wieder an den freien Tagen gemeinsam per Autostopp nach Frankreich getrampt. So erinnere ich an eine besondere Fahrt: Wir wollten nach Paris kommen und dort irgendwo die Weißen Väter zum Übernachten aufsuchen; es kam aber anders: Ein vornehmer Herr im offenen Rolls-Royce hat uns mitgenommen und kutschierte uns über die Prachtstraßen von Paris; letztendlich durften wir in seinem Pariser Chalet übernachten, was dieses Erlebnis zu einem unvergessenen Höhepunkt machte. Auch die gemeinsame, ausgedehnte Auto-Stopp-Fahrt mit der hübschen, jungen Französin durch Frankreichs Osten bleibt mir ewig in Erinnerung. Schließlich hatten wir in Trier eine Stammkneipe, das Kulmbacher Eck. Hier haben wir viele Stunden und Abende, ja Nächte verbracht. Aber am nächsten Morgen waren wir wieder pünktlich zur Betrachtung in der Kapelle. Das traf auch zu, wenn wir wieder einmal lange auf einem unserer Zimmerchen im Dachgeschoss in der Dietrichstraße 30 diskutierten und feierten. Diese Gemeinsamkeiten setzten sich auch im Noviziat in Hörstel fort. Hier wurde auch vieles gemeinsam mit Werner gemacht: Feiern, Ausflüge, Sonntagsspaziergänge, Schiffermission, Krankenhauspraktikum u.a.m.
Nach dem Noviziat trennten sich unsere Wege in unterschiedlichen Studienhäuser der Weißen Väter: Werner ging nach Frankreich (Gap, später Straßburg), Hubert nach Belgien (Heverle), Hajo (Totteridge). Dennoch blieben wir in Kontakte. Bei meiner Primiz im Dezember 1970 in Frankfurt -Heilig-Kreuz waren Werner Diakon und Hubert Subdiakon. Auch als ich später weiterstudierte und schließlich heiratete haben wir den Kontakt gehalten und uns immer wieder, wenn auch nicht sehr oft, besucht.

Werner, links von mir in der Mitte und Hubert rechts; vorne rechts P. Engelbert (PENG) und links (P. Ilsen, Superior von Trier, er hat die Primizpredigt gehalten)
„Wir nannten uns in Trier das TRIO: Hubert Bonke, Werner Wanzura, genannt Tango, und Hajo Stenger. Was uns zusammengeführt hat, vermag ich heute nicht mehr zu sagen. Bereits 5 Jahr zuvor hatten wir uns in der Kreuzburg kennen gelernt. Werner war schon ein Jahr vorher von Haigerloch aus dorthin gekommen und Hubert hatte bei den Weißen Vätern in Rietberg die Unterstufe durchlaufen. Ich meinerseits war ebenfalls kurz nach Ostern 1959 von Haigerloch nach Großkrotzenburg gewechselt. Ab UII war dann Werner auch in unserer Klasse. In der Kreuzburg haben uns eigentlich wenige Gemeinsamkeiten verbunden, allenfalls war es das damals recht intensiv betriebene Schachspiel, das zwei von den oben Genannten an einen Tisch gebracht hat. Hubert zeichnete sich bereits während dieser Zeit als besonders intensiver Raucher aus; Reval ohne Filter war seine Marke und so mancher Glimmstängel dampfte kontinuierlich über seine Lunge. Werner musste bereits nach UI ohne Abitur nach Trier zum Studium der Philosophie. Hier fand für ihn, wie auch für die von Langenfeld kommenden Spätberufenen ein propädeutisches Jahr statt, sodass er zum Sommersemester 1964 wieder zusammen mit den beiden anderen in einem Kurs in Trier war. Auf jeden Fall haben wir uns gut verstanden und nach dem Prinzip „semper tres“ einige gemeinsame Unternehmungen gestartet, so z.B. Spaziergänge, Lerngruppe u.a.m. An eine Aktion kann ich mich noch recht gut erinnern. Alle Studenten hatten ihre Zimmer im Dachgeschoss. Gegenseitige Zimmerbesuche waren eigentlich nicht gern gesehen. So haben wir drei über den Speicher Verbindungsdrähte verlegt, sodass wir praktisch über ein privates Telefon jederzeit miteinander kommunizieren konnten…“

Das Trio im Jahr 2002

Eine besondere Aktion war der Aufbau einer alten Orgel aus meiner Frankfurter Heimatgemeinde in einem Petite Seminaire in Bouvigny-Boyeffles bei Arras in Nord-Frankreich. Bei dieser Tätigkeit in den Semesterferien war das Trio federführend und das hat auch die drei fester zusammengeführt.

Werner auf einem Gruppenbild im Oktober 1964 in Trier
Bereits in den ersten Semesterferien im Sommer 1964 war ich zusammen mit Werner Betreuer einer Kinder- und Jugendgruppe in Koblenz. Die Erlebnisse dort haben zweifellos viele Gemeinsamkeiten aufkeimen lassen. Und von Trier aus sind wir immer wieder an den freien Tagen gemeinsam per Autostopp nach Frankreich getrampt. So erinnere ich an eine besondere Fahrt: Wir wollten nach Paris kommen und dort irgendwo die Weißen Väter zum Übernachten aufsuchen; es kam aber anders: Ein vornehmer Herr im offenen Rolls-Royce hat uns mitgenommen und kutschierte uns über die Prachtstraßen von Paris; letztendlich durften wir in seinem Pariser Chalet übernachten, was dieses Erlebnis zu einem unvergessenen Höhepunkt machte. Auch die gemeinsame, ausgedehnte Auto-Stopp-Fahrt mit der hübschen, jungen Französin durch Frankreichs Osten bleibt mir ewig in Erinnerung. Schließlich hatten wir in Trier eine Stammkneipe, das Kulmbacher Eck. Hier haben wir viele Stunden und Abende, ja Nächte verbracht. Aber am nächsten Morgen waren wir wieder pünktlich zur Betrachtung in der Kapelle. Das traf auch zu, wenn wir wieder einmal lange auf einem unserer Zimmerchen im Dachgeschoss in der Dietrichstraße 30 diskutierten und feierten. Diese Gemeinsamkeiten setzten sich auch im Noviziat in Hörstel fort. Hier wurde auch vieles gemeinsam mit Werner gemacht: Feiern, Ausflüge, Sonntagsspaziergänge, Schiffermission, Krankenhauspraktikum u.a.m.
Nach dem Noviziat trennten sich unsere Wege in unterschiedlichen Studienhäuser der Weißen Väter: Werner ging nach Frankreich (Gap, später Straßburg), Hubert nach Belgien (Heverle), Hajo (Totteridge). Dennoch blieben wir in Kontakte. Bei meiner Primiz im Dezember 1970 in Frankfurt -Heilig-Kreuz waren Werner Diakon und Hubert Subdiakon. Auch als ich später weiterstudierte und schließlich heiratete haben wir den Kontakt gehalten und uns immer wieder, wenn auch nicht sehr oft, besucht.

Werner, links von mir in der Mitte und Hubert rechts; vorne rechts P. Engelbert (PENG) und links (P. Ilsen, Superior von Trier, er hat die Primizpredigt gehalten)
Werner war für eine kurze Zeit in Afrika, hat aber dann in Köln an der Ökumenischen Kontaktstelle für Nichtchristen (ÖKNI), die sich 1988 in Referat für interreligiösen Dialog umbenannte und derzeit als Referat Dialog und Verkündigung firmiert, mitgearbeitet. Zuletzt, es dürften etwa die letzten 10-20 Jahre gewesen sein, war er Hausgeistlicher im Altersheim der Franziskanerinnen in Aachen.
Ich hatte Werner wie üblich zu Weihnachten 2024 einen Brief mit umfangreichem Lagebericht geschickt und wartete auf die Antwort. Am Montag, 13. Januar 2025, rief mich dann eine Schwester Barbara von den Franziskanerinnen im Altersheim an und teilte mir mit, dass Werner wegen einer schweren Kieferoperation im Krankenhaus ist und dass er nicht sprechen könnte. Er habe sie beauftragt, mich zu kontaktieren und mir seinen kritischen Zustand zu schildern. Überrascht war ich dann, als diese Schwester mich einige Tage später, am 16. Januar wiederum telefonisch kontaktierte, um mich über den Tod von Werner zu informieren.
Ein guter Freund, ein Missionar mit eigenem Stil ist von uns gegangen und hat den ewigen, himmlischen Frieden gefunden. Wir werden an ihn denken und für ihn beten.
Stadecken, den 18.01.2025
Hajo Stenger